US-Angriff hat laut Trump große Hafenanlage in Venezuela zerstört

Bei einem Treffen mit dem israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu am Montag in Florida verkündete US-Präsident Donald Trump vor Journalisten, dass das US-Militär eine Hafenanlage auf venezolanischem Gebiet angegriffen habe.

In seiner typischen Art bezog sich Trump auf einen von ihm als „große Explosion“ bezeichneten Vorfall in einem Hafengebiet in Venezuela, wo, wie er behauptete, „die Boote mit Drogen beladen werden“. Trump prahlte: „Also haben wir alle Boote getroffen, und jetzt haben wir das Gebiet getroffen, und das gibt es nicht mehr ... Vor zwei Nächten haben wir das ausgeschaltet.“

US-Präsident Donald Trump spricht während einer Pressekonferenz mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Mar-a-Lago, 29. Dezember 2025 [AP Photo/Alex Brandon]

Die spontanen Äußerungen wurden in seinem Mar-a-Lago-Resort während eines Fototermins mit dem Kriegsverbrecher Netanjahu gemacht. Die beiden Faschisten sonnten sich in der Ankündigung einer neuen rücksichtslosen Militäraktion. Bei einem direkten Angriff und einer Invasion der USA in Venezuela ist das Leben von Millionen Menschen bedroht.

Auf die Frage eines Reporters zu Trumps Äußerungen vom Freitag über den Angriff stellte der US-Präsident diesen als Fortsetzung der laufenden „Drogenbekämpfungs“-Kampagne in der Karibik und im östlichen Pazifik dar. Trump behauptete, die US-Streitkräfte hätten eine „große Anlage“ angegriffen, die zum Verladen von Drogen auf Boote genutzt werde. Weder Trump noch irgendeine US-Militärbehörde hat über vage Andeutungen hinaus verifizierbare Details über den genauen Ort, die Art des Ziels, die verwendeten Waffen oder die Zahl der Getöteten geliefert.

Der Angriff scheint mit präzisen Luftwaffen durchgeführt worden zu sein, die von den vor der Küste operierenden US-Streitkräften abgefeuert wurden. Das Fehlen einer offiziellen Klarstellung unterstreicht allerdings nur den gesetzeswidrigen Charakter der Operation. Experten sagen, es sei wahrscheinlich, dass es sich bei der „Einrichtung“ um einen zivilen Hafen oder eine maritime Infrastruktur mit doppeltem Verwendungszweck handelte.

Zum Zeitpunkt, asl dieser Artikel geschrieben wurde, hat keine maßgebliche Quelle Details zu den Geschehnissen bekannt gegeben.

Trotz der außerordentlichen Auswirkungen eines US-Angriffs auf venezolanischem Territorium hat keines der wichtigsten Organe des amerikanischen Staates – das Weiße Haus, das Pentagon oder die CIA – eine offizielle Stellungnahme oder detaillierte Erklärung abgegeben.

Unterdessen veröffentlichte das US-Südkommando ebenfalls am Montag in den sozialen Medien, dass die Joint Task Force Southern Spear auf Anweisung von Verteidigungsminister Pete Hegseth einen „tödlichen kinetischen Angriff“ auf ein Schiff durchgeführt habe. Das US-Militär zerstörte bei dem Angriff im östlichen Pazifik ein kleines Boot, das angeblich in Drogenschmuggel verwickelt war. Bei dem Angriff, der in internationalen Gewässern durchgeführt wurde, wurden Berichten zufolge präzisionsgelenkte Luftwaffenmunition gegen das Boot eingesetzt, ohne dass eine Warnung oder ein Versuch der Aufbringung oder Festnahme erfolgte.

Dieser jüngste Vorfall ist einer von mehr als 30 ähnlichen Aktionen in der Karibik und im östlichen Pazifik, bei denen etwa 105 Menschen getötet wurden. Dabei wurden effektiv unbekannte Personen aufgrund unbewiesener Vorwürfe des Drogenhandels hingerichtet.

Im Fall des Angriffs auf den Hafen wurden jedoch keine Erklärungen des Verteidigungsministeriums oder Ankündigungen in den sozialen Medien des Militärs veröffentlicht, in denen die Verantwortung übernommen wurde. Das Pentagon hat alle Fragen an das Weiße Haus weitergeleitet, und das Weiße Haus hat „nicht sofort“ auf Medienanfragen nach Informationen reagiert. Die Geheimdienste bewahren derweil ein vorsichtiges Schweigen.

Bis Montagabend hatten offizielle venezolanische Stellen keine öffentliche Erklärung abgegeben, in der sie Schäden oder Opfer an der von Trump erwähnten Hafenanlage bestätigten. Zuvor hatte die venezolanische Regierung die Angriffe auf Boote als „Serienhinrichtungen“ und „nicht erklärten Krieg“ verurteilt und gewarnt, dass Washington unter dem Vorwand der Drogenbekämpfung eine Invasion vorbereite. Caracas hat den USA außerdem vorgeworfen, einen Regimewechsel anzustreben, um die Kontrolle über die riesigen Ölreserven des Landes zu erlangen.

Wenn man davon ausgeht, dass tatsächlich ein Landangriff stattgefunden hat, ist dies der jüngste in einer monatelangen Terror-Kampagne der USA zur See und im Luftraum. Seit Anfang September haben US-Streitkräfte mindestens 30 tödliche Angriffe auf kleine Boote in der Karibik und im östlichen Pazifik durchgeführt, bei denen etwa 105 Menschen getötet wurden. Diese Operationen, die vom US-Südkommando durchgeführt werden und an denen eine Flugzeugträgerkampfgruppe, ein amphibisches Angriffsschiff und Tausende Marines beteiligt sind, haben die internationalen Gewässer vor Venezuela in ein Schlachtfeld verwandelt.

Die Trump-Regierung erklärt, dass sich die USA in einem „bewaffneten Konflikt“ mit „Drogenschmuggler“-Booten befinden, die von „Narkoterroristen“-Kartellen betrieben werden. In einem Schreiben an den US-Kongress vom Oktober wies das Pentagon darauf hin, dass die am Schmuggel Beteiligten als „unrechtmäßige Kombattanten“ behandelt werden – eine Formulierung, die an den pseudolegalen Rahmen für imperialistische Verbrechen in Afghanistan, im Irak und anderswo erinnert.

Berichte von Überlebenden und unabhängige Medienberichte haben aufgedeckt, dass es sich um unangekündigte, summarische Hinrichtungen auf See handelte. In einigen Fällen gab es Folgeangriffe nach ersten Treffern, was den Charakter als Kriegsverbrechen bestätigt.

Die US-Behörden haben auch Öltanker mit venezolanischem Rohöl gestoppt und beschlagnahmt und dabei die Küstenwache und andere US-Behörden eingesetzt, um eine faktische Seeblockade gegen Venezuela zu verhängen. Im Rahmen dieser Kampagne wurden Tanker „abgefangen“ und es wurde signalisiert, dass jedes Schiff, das versucht, venezolanisches Öl zu transportieren, mit Beschlagnahme oder Zerstörung rechnen muss.

Vertreter der Trump-Regierung geben selbst zu, dass ihr Ziel nicht nur die angebliche Drogenbekämpfung ist. Es geht vielmehr um die Absetzung Maduros und die Wiederherstellung der US-Unternehmens- und Finanzinteressen, die in früheren Phasen vom venezolanischen Staat enteignet wurden.

Die Demokratische Partei in den USA hat auf die Eskalation mit einer Mischung aus vorgetäuschter Empörung und grundsätzlicher Zustimmung zu Trumps imperialistischen Zielen reagiert. Die Demokraten im US-Repräsentantenhaus haben kürzlich als Reaktion auf die Angriffe gegen Schiffe Resolutionen zu den Kriegsmachtbefugnissen vorangetrieben. Der Abgeordnete Gregory Meeks von der Demokratischen Partei aus New York beklagte nach einem geheimen Briefing lediglich, dass die Regierung keine „klare Strategie” vorgelegt und den Kongress nicht ordnungsgemäß konsultiert habe, bevor sie Verbrechen in internationalen Gewässern beging.

Meeks räumte offen ein, dass es bei der Operation offenbar nicht „ausschließlich um Drogenhandel“ gehe. Er äußerte die Befürchtung, dass es sich um eine Kampagne zum Regimewechsel handele, die offen erklärt und formell genehmigt werden müsse.

Demokraten aus Florida, die enge Verbindungen zur Anti-Maduro-Exilgemeinde haben, geben Erklärungen ab, in denen sie die „Brutalität der Maduro-Diktatur“ anprangern und gleichzeitig Trump wegen seiner Heuchelei kritisieren. Ihre Kritik konzentriert sich darauf, dass Trump sich auf unbegründete Behauptungen über „venezolanisches Fentanyl“ stützt, während er gleichzeitig große Drogenhändler in anderen Ländern begnadigt, und dass er sich weigert, vom US-Kongress eine „Blankovollmacht“ für die Anwendung von Gewalt zu erwirken.

Kein einziger führender Demokrat hat die Angriffe auf Boote und Docks als Kriegsverbrechen verurteilt oder den sofortigen Abzug der US-Streitkräfte aus der Region gefordert. Dies bestätigt, dass ihre Differenzen mit Trump taktischer und nicht grundsätzlicher Natur sind.

Der jüngste Angriff auf venezolanisches Territorium ist ein Akt der Aggression, der einen direkten Verstoß gegen das Verbot der Anwendung von Gewalt und die Souveränität von Staaten gemäß der UN-Charta darstellt. Aggression – das Auslösen eines Krieges ohne rechtmäßige Begründung – wurde vom Nürnberger Tribunal, das führende Nazi-Funktionäre wegen der Planung und Durchführung von Eroberungskriegen vor Gericht stellte, verurteilte und unter anderem zum Tod durch den Strang bestrafte, zum „schwersten internationalen Verbrechen“ erklärt.

Die US-Kampagne, bei der Bootsbesatzungen auf hoher See massakriert werden und nun unter dem Vorwand der „Drogenbekämpfung“ Landanlagen in Venezuela angegriffen werden, fällt eindeutig in diese Kategorie. Trump, seine Generäle und seine Komplizen sind damit die imperialistischen Kriegsverbrecher des 21. Jahrhunderts.

Die USA wurden nicht von Venezuela angegriffen, und Trumps Behauptungen, die Drohnenangriffe seien „Selbstverteidigung“ gegen Drogenhändler, sind offensichtliche Lügen. Washington nutzt seine überwältigende militärische Überlegenheit, um unter Missachtung des nationalen und internationalen Rechts einen Regimewechsel herbeizuführen und strategische Vorherrschaft zu erreichen.

Wie die World Socialist Web Site erklärt, hat der Angriff auf Venezuela alles mit Öl und imperialistischer Geostrategie zu tun. Der US-Imperialismus versucht, das Maduro-Regime zu stürzen und eine Regierung zu installieren, die sich der Wall Street und dem Pentagon unterordnet.

Die Verleihung des Friedensnobelpreises 2025 an María Corina Machado ist ein Signal aller imperialistischen Mächte, dass ein Regimewechsel in Venezuela auf der Tagesordnung steht. Wie die WSWS festgestellt hat, befürworten die politischen Unterstützer von Machado offen den Einsatz von Gewalt und die ausländische Intervention. Machado selbst hat mit der Trump-Regierung Pläne bereits für die „ersten 100 Stunden“ nach der Absetzung Maduros vorbereitet.

Historisch gesehen hat der US-Staat wiederholt mit Drogenhändlern zusammengearbeitet und sie als Instrumente seiner Politik eingesetzt, von CIA-verbundenen Operationen in Mittelamerika bis hin zum Schutz befreundeter Regime und paramilitärischer Kräfte auf dem gesamten Kontinent. Derselbe Apparat, der heute den „Narkoterrorismus“ anprangert, hat lange Zeit den Drogenhandel gefördert und manipuliert, um die eigene Kontrolle über Teile der lateinamerikanischen Bourgeoisie zu vertiefen und verdeckte Operationen außerhalb der Kontrolle der Bevölkerung zu finanzieren.

Hinter dem Krieg gegen Venezuela steht eine umfassendere imperialistische Strategie, die Hegemonie der USA über die westliche Hemisphäre zu behaupten. Trumps eigene Äußerungen und politische Richtlinien enthalten Drohungen, die Kontrolle über den Panamakanal zu übernehmen, Grönland zu annektieren und Kanada de facto als „51. Bundesstaat“ zu behandeln – ein offenes Programm des Kolonialismus im 21. Jahrhundert.

Kommentatoren und Strategen haben festgestellt, dass diese strategischen Ziele unter dem Deckmantel der „nationalen Sicherheit“ und des Kampfes gegen den wachsenden internationalen Einfluss Chinas und Russlands formuliert werden. Die Nationale Sicherheitsstrategie 2025 des Weißen Hauses formuliert in klarer Sprache einen sogenannten „Trump-Zusatz“ zur Monroe-Doktrin, der darauf abzielt, rivalisierende Länder aus dem als exklusiv angesehenen Einflussbereich der USA auszuschließen.

Diese Doktrin liegt der militärischen Aufrüstung vor der Küste Venezuelas und der Umwandlung der Karibik in ein Vorwärtsoperationsgebiet für den US-Militarismus und Krieg zugrunde. Das Ziel ist nicht nur, Maduro zu stürzen, sondern zu demonstrieren, dass keine Regierung in der Hemisphäre außerhalb der Vorgaben Washingtons und der Wall Street handeln kann, ohne mit wirtschaftlicher Strangulierung, verdeckter Destabilisierung und, falls nötig, direkten militärischen Angriffen konfrontiert zu werden.

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